Reiten kann so einfach sein - wenn man es richtig macht.
In der Tat steckt in diesem Satz sehr viel Wahres. Wissen, Erfahrung und Gefühl ermöglichen es einem guten Reiter mit nahezu unsichtbaren Hilfen mit seinem Pferd zu kommunizieren. Pferd und Mensch vereinen sich zu einem Wesen. In der Mythologie der Griechen stand der Zentaure als Sinnbild dieser Verschmelzung – halb Pferd, halb Mensch.
Wenn man sich in den Sattel begibt, muss einem bewusst werden, dass man sich auf eine horizontale Wirbelsäule setzt – eigentlich keine gute Voraussetzung um körperlich unbeschadet das Gewicht des Menschen zu tragen.
Deshalb gilt auch bei der Arbeit unter dem Sattel, auf die Gymnastizierung das Hauptaugenmerk zu richten, um das Pferd überhaupt zu befähigen, einen Menschen tragen zu können.
Dreh- und Angelpunkt ist die Verständigung mit dem Pferd. Was bei der Handarbeit eigentlich sehr einfach war, gestaltet sich im Sattel etwas schwieriger – das Verständnis der Hilfengebung. Nur wenn ein Pferd die Hilfen versteht, kann es ihnen Folge leisten.
Mit einem ausbalancierten und geschulten Sitz kann man das Pferd optimal unterstützen. Ein gemeinsames Gleichgewicht wird es dem Vierbeiner erlauben, unter seinem Reiter stolz und leichtfüßig zu tanzen.
Der Mensch muss an sich arbeiten, ein Leben lang. Das Streben nach einen geschmeidigen Sitz kommt nicht nur dem Pferd zu Gute, sondern auch der eigenen Beweglichkeit, der eigene Kondition.

Im Sattel

Die Handarbeit ist ein wichtiger Grundpfeiler der Gymnastizierung. Der Mensch befindet sich neben dem Pferd und begleitet es in den Übungen. Ohne das zusätzliche Gewicht auf dem Rücken kann so jedes Pferd sein volles Potenzial ausschöpfen. Die Geschmeidigkeit und die Beweglichkeit wachsen mit jeder Lektion. Die Kommunikation von Mensch und Pferd kann auf der gleichen Ebene stattfinden, ist verständlicher und daher für den Vierbeiner leichter nachzuvollziehen. Nicht nur junge und rekonvaleszente Pferde können davon profitieren, die Handarbeit eignet sich für Pferde aller Ausbildungsstufen. Fast jede Lektion kann erarbeitet oder verbessert werden. Die Bewegungsabläufe werden den Pferden in aller Ruhe und Gelassenheit, Schritt für Schritt, bewusst gemacht. Das Pferd hat Zeit "in sich" zu gehen, seinen Körper zu spüren und ein Verständnis für die korrekte Balance zu erlangen. Wenn das Pferd die Übungen schon kennt, lassen sich diese im Sattel wesentlich einfacher erarbeiten. Eine Grundvoraussetzung für diese Arbeit ist das Vertrauen des Pferdes. Dieses darf weder ausgenützt noch verletzt werden. Zorn, falscher Ehrgeiz und Machtbestreben haben sowohl in der Handarbeit, wie auch beim Reiten, nichts verloren.
Wird sich das Pferd seiner ungeheuren Energie und Leichtigkeit bewusst, kann man schon nach einiger Zeit eine psychische Veränderung beim Pferd feststellen.  Es wird die neu entdeckte und bisher ungeahnte Kraft, die in seiner Hinterhand liegt, plötzlich spüren, sie nutzen wollen und daraus ein neues Selbstbewusstsein aufbauen. Das Ergebnis ist ein stolzes, erhabenes Pferd, das Freude an der Arbeit hat.

An der Hand

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Die Verwandlung

Von einer korrekten und umfassenden Ausbildung kann jedes Pferd, egal welcher Rasse und Geschlechts, enorm profitieren.
Pferdegerechte Gymnastizierung führt innerlich und äußerlich zu einer Veränderung. Reiten Sie Ihr Pferd gesund!

Ein kleiner Helfer für den Einstieg in die gymnastizierende Arbeit an der Hand:
Anleitung, Anregung, Motivation und Technik finden sich in diesem Buch wieder. Oft viel zu stiefmütterlich behandelt,  hebt dieser Leitfaden die Bodenarbeit auf ein Podest - wie sie es  verdient hat.
Ein Buch kann keine praktische Arbeit ersetzen, aber es kann helfen einige Aspekte Zusammenhänge und Details besser zu verstehen.

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Grundpfeiler

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