Die Reiterei steht heutzutage in großer Kritik. Negative Auswüchse sind bei weitem keine Ausnahme mehr. Der Erfolgs-, und Leistungsdruck im Spitzensport ist immer präsent, Geld, Macht und Skrupellosigkeit bestimmen manch Umfeld, und ehe man es sich versieht, breiteten sich Technik und Umgang auf die Masse der Reiter aus. Die Vorbildwirkung verkehrt sich ins Negative, der geistigen und körperlichen Gesundheit der Pferde wird bisweilen übel mitgespielt.
Man arbeitet mit den jungen Pferden oft

  • zu früh
  • zu schnell
  • zu ehrgeizig
  • ohne Sachkenntnis
  • ohne Verständnis
  • mit dem Fokus auf den sportlichen Erfolg

Glücklicherweise besinnt man sich aber auch immer häufiger wieder auf eine sehr persönliche Beziehung mit dem Pferd, Menschen machen sich Gedanken, wie sie ihren vierbeinigen Partner verstehen und bestmöglich unterstützen können.
Das Wohl des Pferdes steht an erster Stelle.
Das Angebot an alternativen Reitlehren ist in den vergangenen Jahren enorm angewachsen, viele Menschen entdecken die klassische Reitlehre neu, biomechanische Gesichtspunkte, Verhaltenslehren und und und... wer suchet, der findet.
Und ein wunderbarer Reitkurs wartet womöglich schon hinter der nächsten Ecke im Nachbarstall...

Die Gegenwart

Seit der Mensch seinem animalischen Dasein entwachsen ist, begleitet ihn das Pferd. Seite an Seite füllen sie die Geschichtsbücher. Urzeitliche Darstellung zeugen von einer frühen Faszination für dieses Wesen. Die alten Ägypter spannten die ersten Pferde vor den Wagen, die Griechen entwickelten mit Xenophon die erste Reitlehre. Die Römer überrannten ganze Völker mit ihren Heeren. Ein Ritter war ohne Pferd nicht vorstellbar.
Die Franzosen, allen voran Francois Robichon de la Guérinière, erhoben das Reiten zur Kunst.
Francois Baucher mit seinen Vollblütern als Zirkusreiter in Frankreich, der große Gustav Steinbrecht als Vorbild in Deutschland,  die Spanische Hofreitschule in Österreich - die Geschichte gebar schon so manches reiterliches Genie.
All die genannten sollten auch auf keiner Leseliste fehlen.

Erst im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts wurde das Pferd durch moderne Technologien in seinem Nutzen abgelöst.
Befreit von der Notwendigkeit füllte der Vierbeiner alsbald die Freizeit des Menschen. Sportliche Wettkämpfe traten in den Vordergrund. Im Laufe der Zeit entwickelte sich so eine Partnerschaft mit dem Menschen, das Freizeitreiten war geboren.
 

Die Vergangenheit

Die Verantwortung

Jeder einzelne Mensch hat es selbst in der Hand. Wissen, Technik, Verstand und jede Menge Herz sind die Grundzutaten für eine Miteinander von Fluchttier Pferd und Raubtier Mensch.

So wie Pferde durch eine Ausbildung gehen, im Laufe der Zeit, selbstbewusster, stärker und gesünder werden, so soll man auch als Mensch die nötigen Fertigkeiten erwerben um seinen Freizeitpartner bestmöglich zu unterstützen. Wer das Herz des Pferdes erobert hat, ja - der kann auch darangehen sich in den Sattel zu schwingen und ohne schlechtes Gewissen zu reiten. Ob Dressur oder Gelände, egal welche Reitsportdisziplin, die Freude und ein klein wenig Stolz werden mit dabei sein.
Wenn man sich auf die Seite des Pferdes geschlagen hat, dann ist es gar nicht mehr so wichtig “was” man macht - viel wichtiger ist es “wie” man es macht. Turnierreiten? Warum nicht? Wanderreiten, Ausreiten oder einfach nur Spazierengehen? Ja freilich!
Man wird weiterhin Fehler machen, und das Pferd wird einem die weiterhin verzeihen - so sind sie nun mal. Unsere geliebten Vierbeiner.    

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Die Zukunft

Wir Menschen müssen uns im Klaren sein, dass wir die Zukunft in Bezug auf unser Pferd selbst in der Hand haben. Wir müssen unser Pferd gesund erhalten, vor Schaden bewahren, einen Weg finden mit ihm zu kommunizieren.
Man sagt, dass die Zukunft ein Kind der Gegenwart ist. In vielerlei Hinsicht stimmt das. Der Durchschnittsreiter hat meist nur ein Pferd - und genau für dieses gilt es die Weichen für die Zukunft zu stellen. Man kann und will nicht zehn Pferde “verbrauchen”, bis das System passt - nach dem Motto - “Nur die Stärksten überleben”.
Man hat eben nur ein Pferd und mit diesem gilt es zu arbeiten - das System muss angepasst werden, nicht umgekehrt.
Und so wird es in der Zukunft wieder einmal auf jeden Einzelnen ankommen -  man sollte sich auf die Suche nach einem Lehrer machen, der zu einem passt, Bücher studieren, lernen und Erfahrungen sammeln. Dann wird man sicher schon bald ein Buch über sein eigenes Pferd schreiben können - ein einzigartiges Buch.
Wann und wo man beginnt korrekt mit dem Pferd zu arbeiten, ist nicht so wichtig - Hauptsache man tut es. Meiner Erfahrung nach kann die Arbeit an der Hand ein wunderbares Mittel sein, den Einstieg zu finden. Und dann kann man beginnen, die Zukunft umzuschreiben.

Philosophie

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